Die Hautgesundheit ist von großer Bedeutung für das gesamte körperliche Wohlbefinden, da sie viele wichtige Funktionen erfüllt. Sie ist die Hauptbarriere gegenüber äußeren Einflüssen, seien es physikalische, chemische oder biologische Faktoren.
Darüber hinaus ist das Wohlbefinden der Haut auch aus psychologischer Sicht wichtig, da die Haut der am meisten exponierte Teil des Körpers ist, und Hautprobleme daher oft zu Unwohlsein in Bezug auf das eigene Erscheinungsbild führen.
WELLNESS DER HAUT: WORAUF SCHÜTZT SIE?
Die Haut ist ständig unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt, weshalb es wichtig ist, sie immer gesund zu halten, damit sie ihre Integrität bewahren kann. Die vielen Faktoren, vor denen die Hautbarriere schützt, lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:
- Physikalische Faktoren wie Temperaturschwankungen, Sonnenstrahlen, Wind und Feuchtigkeit
- Chemische Faktoren, d. h. aggressive und reizende Substanzen, mit denen wir in Kontakt kommen können, wie z. B. in Cremes und Reinigungsmitteln oder durch Luftverschmutzung
- Biologische Faktoren wie Viren und Bakterien.
DIE SCHUTZMECHANISMEN DER HAUT
Damit die Haut ihre Schutzfunktion optimal erfüllen kann, nutzt sie verschiedene Abwehrmechanismen.
Zunächst gibt es eine echte physikalische Barriere, das Stratum corneum, die äußerste Schicht der Epidermis, die aus etwa 12 Schichten von Corneozyten besteht, flache Zellen, die mit Keratin gefüllt sind, einem harten und widerstandsfähigen Protein, und die durch lipiden Zement fest miteinander verbunden sind, wie Ziegelsteine in einer Mauer. Diese Barriere hindert einerseits schädliche Substanzen daran, in die Haut einzudringen, und reguliert andererseits den transepidermalen Wasserverlust (TEWL), was einen wesentlichen Beitrag zur Hauthydratation leistet.
Zusätzlich zur Hornschicht gibt es auch einen oberflächlichen hydrolipidischen Film, eine Art Schutzschicht, die die Haut bedeckt. Dieser Film besteht aus einer Mischung von Wasser, Schweiß und Talg und trägt nicht nur zur Hydratation bei, sondern sorgt auch für einen leicht sauren pH-Wert der Haut, der zwischen 4,5 und 5,5 liegt. Dieser pH-Wert fördert die Aktivität von Hautenzymen und garantiert das Überleben der Hautmikroflora oder des mikrobiotischen Systems der Haut, das wiederum eine Schutzfunktion gegen schädliche Mikroorganismen bietet.
HAUT-MIKROBIOM: WAS IST DAS?
Ein weiterer Schutzfaktor der Haut, der erst kürzlich ins Bewusstsein gerückt ist, ist das Hautmikrobiom.
Das Hautmikrobiom umfasst die Gesamtheit der Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Hefen), die auf der Haut leben, in Symbiose mit unserem Körper. Ihre Zahl ist unglaublich hoch: Jeder Quadratzentimeter Haut beherbergt mehr als eine Million Mikroorganismen, die zu Hunderten verschiedener Arten gehören.
Das Mikrobiom ist nicht bei allen Menschen gleich; jeder Mensch hat ein einzigartiges Mikrobiom. Zudem kann dieses mikrobielle Erbe je nach Alter, Ernährung, Hygienegewohnheiten und Körperzone variieren. Auf der Haut gibt es fettige Bereiche, feuchte Bereiche (z. B. Achseln, Leisten, Fußsohlen) und trockene Bereiche, und das Mikrobiom variiert je nach Zone.
In jedem Fall ist das Mikrobiom der Haut in einem gesunden Zustand äußerst vielfältig, mit einer dominanten Präsenz von sogenannten residenten oder commensalen Bakterien, die hauptsächlich zu den Actinobacteria gehören.
HAUT-MIKROBIOM: WELCHE FUNKTIONEN ERFÜLLT ES?
Die Entwicklung des Mikrobioms beginnt bei der Geburt, und der Geburtstyp ist der erste Faktor, der die Entwicklung bestimmter Mikroben beeinflusst. Die Bereicherung des mikrobiellen Erbes geht bis etwa zum 3. Lebensjahr, verändert sich noch während der Pubertät und stabilisiert sich dann endgültig.
Im Laufe des Lebens kann dieses Gleichgewicht, die sogenannte Eubiose, durch viele Faktoren gestört werden, wie z. B. durch Ernährung, Lebensweise, Medikamente, aber auch durch die Verwendung von aggressiven Reinigungsprodukten, die nicht nur Schmutz entfernen, sondern auch diese Barriere schädigen können. Eine gestörte mikrobielle Zusammensetzung, also Dysbiose, kann das Überwachsen von pathogenen Arten fördern und zu Hautinfektionen führen oder dermatologische Erkrankungen wie Akne und atopische Dermatitis negativ beeinflussen.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es für das Wohlbefinden der Haut entscheidend ist, das Gleichgewicht des Hautmikrobioms zu erhalten oder wiederherzustellen. Ein ausgewogenes Hautmikrobiom fungiert als Schutzsystem für die Haut, durch verschiedene Mechanismen:
- Direkter Schutz durch Konkurrenz gegen pathogene Mikroorganismen
- Zusammenarbeit mit dem immunsystem der Haut
- Indirekter Schutz, der zur Integrität der Epidermisbarriere beiträgt.
WELLNESS DER HAUT: WIE MAN DAS HAUTMIKROBIOM NÄHRT